Feuerkrieg Division

Die weltweit vernetzte rechtsterroristische Gruppe Feuerkrieg Division (FKD) ist offenbar auch in Deutschland aktiv. Mindestens sechs Personen sollen sich in einem Chat über mögliche Ziele für einen Anschlag ausgetauscht haben. Anführer der deutschen FKD-Zelle soll ein 22-jähriger Mann mit dem Chatnamen „Heydrich“ sein, der in der bayerischen Region um Cham an der tschechischen Grenze lebt und am 5. Februar 2020 festgenommen wird. Er hatte eine militärische Ausbildung bei der Bundeswehr absolviert und im Keller seiner Eltern eine Waffe selbst gebaut. Gegen ihn wird wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ermittelt. Bei einer Hausdurchsuchung stellen Ermittler*innen mehrere Waffen sicher.

Anschläge in Hanau

Bei den Anschlägen in Hanau werden am 19. Februar 2020 zehn Personen ermordet. Der Täter, Sportschütze Tobias R., erschießt acht Männer und eine Frau in bzw. vor zwei Shishabars sowie auf der Fahrt zwischen beiden Orten. Mindesten sechs Menschen werden teilweise schwer verletzt. Später werden er und seine Mutter in der Wohnung seiner Eltern tot aufgefunden. Wegen Terrorverdachts zieht der Generalbundesanwalt die Ermittlungen an sich, da „gravierende Indizien für einen rassistischen Hintergrund“ vorlägen. Auch diese Tat hat Bezüge zu den Anschlägen von Oslo (2011). Tobias R. nutzt eine identische Waffe und veröffentlicht ebenfalls ein Manifest.

Anschlag in Halle (Saale)

Am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, der auf den 9. Oktober 2019 fällt, versucht der Rechstextremist Stephan Balliet mit Waffengewalt in die Synagoge im Paulusviertel einzudringen, um dort versammelte Personen zu töten. Nach dem dieses Vorhaben scheitert, erschießt er eine Passantin und wenig später den Gast eines Döner-Imbisses. Auf seiner Flucht verletzt er weitere Personen durch Schüsse bevor er von Polizist*innen festgenommen werden kann. Er filmte seine Tat und stellte Sie so in den Kontext von Attentaten in Christchurch (2019) und Oslo (2011). Bis auf ein Vorderlader-Gewehr, das legal zu bekommen ist, sind die genutzten Waffen selbstgebastelt. Sie sind aus Holz und Metallteilen zusammengebaut, die man in jedem Baumarkt bekommt. Fehlende Waffenteile für den Anschlag hatte sich Balliet selbst im 3-D-Drucker ausgedruckt. Zusammen mit dem Livestream veröffentlicht er die Konstruktionsdateien und einen Tatplan.